Tashina wurde am 31.Juli 2016 geboren. Sie ist die Halbschwester von Sora. Wir haben damals darauf gewartet, dass auch Tashina so weit war um ihre Mama verlassen zu können. Sora ist ja etwas älter. Wir holten die beiden Mädels zusammen zu uns.
Sora und Tashina vertrugen sich von Anfang an sehr gut mit Waoka und Spirit. Ich erinnere mich, dass das Angewöhnen an die Kater Minuten gedauert hat.
Tashina hatte später ein bisschen Pech. Sie neigte in der ersten Zeit zu Durchfall. Aber Selina hat das mit der Hilfe des Tierarztes und mit einiger Mühe sehr gut in den Griff bekommen und auch weggebracht und Tashina hat sich gut entwickelt.
Tashina wurde eine sehr verschmuste, anhängliche und geradezu kuschelsüchtige Katze. Als Sora ohne große Probleme ihre Babys bekam und hingebungsvoll aufzog waren wir sehr optimistisch, dass es auch bei Tashina klappen würde.
Leider kam es nicht so. Zweimal absorbierte sie eine Schwangerschaft. Uns war das nicht ganz fremd. Wir hatten einmal bei einer Züchterin einen Hund bestellt, der noch gar nicht geboren war und die Hündin hat dann die Schwangerschaft absorbiert. Auch der Tierarzt bestätigte uns, dass das vorkommen kann, sogar öfter und dass eine Katze später aber ganz normal ihre Jungen bekommen kann.
Selina war nach dem ersten Mal schon enttäuscht aber sie hoffte noch. Nach dem zweiten Mal warteten wir auch länger zu. Man ist nach so etwas nie ganz entspannt und Selina war sehr besorgt. Ich weiß, dass meine Tochter die Tage zählte. Es schaute auch gut aus. Tashina wurde immer dicker. Die Babys kamen dann doch etwas zu früh. Sie waren schon etwas kleiner, aber Sora hatte zu dieser Zeit ungewöhnlich große Babys, da waren wir etwas verwöhnt. Aber im Gegensatz zu Sora kümmerte sich Tashina gar nicht um ihre Babys. Sie wollte nicht einmal die Nachgeburt fressen. Wir hatten einmal gelesen, dass wenn eine Maine Coon Katze merkt, dass ihre Kinder keine guten Überlebenschancen haben, sie nichts in den Nachwuchs investiert.
Die Geburt dauerte und am Morgen waren drei Kitten geboren, die sehr wohl um ihr Leben kämpften und trinken wollten, aber ihre Mama half ihnen nicht. Ich wusste da ist noch etwas drinnen. Wir brachten die Katze mit den Babys zum Tierarzt.
Aber wenn du einmal Pech hast, dann kommt es gleich dick. Mein Tierarzt war nicht da und die Vertretung durfte oder konnte keinen Kaiserschnitt machen. Aber Tashina konnte untersucht werden und man machte einen Ultraschall. Im Uterus waren noch zwei Babys. Eines schon fast tot, aber das zweite mit noch guten Herzschlägen. Wir mussten Tashina in die Tierklinik bringen.Vorher brachten wir noch die Babys nach Hause, damit meine andere Tochter Michelle, sich darum kümmerte. Das hieß warm halten und füttern.
In der Klinik wurde noch ein Baby, eigentlich gar nicht so klein, ein schwarzes, geholt und das andere war tot. Leider wurde auch die Diagnose Gebärmutterentzündung bestätigt. Die Vertretung unseres Tierarztes hatte schon vermutet, dass da etwas ist, weil Tashina erhöhte Temperatur hatte. Daher auch die Frühgeburt. Um nicht auch noch das Leben von Tashina zu riskieren, musste die Gebärmutter entfernt werden. Die OP lief glatt.
Ich habe das kleine, schwarze Katzenbaby die ganze Heimfahrt warm gehalten, entschlossen massiert, so wie man es mir gezeigt hatte und auch hin und wieder vorsichtig beatmet.Tashina hatte die OP gut überstanden, war aber nicht genäht, sondern geklammert worden. Das musste später mein Tierarzt in einer zusätzlichen OP korrigieren, denn die Klammern hielten nicht gut und Tashina hatte einen Narbenbruch und so etwas gehört gemacht. Wir waren froh, dass Tashina alles überlebt hatte.
Mit den Babys gaben wir uns die größte Mühe. Alle zwei Stunden füttern. Das dauerte eine gute Stunde bis alle gefressen hatten und alles wieder sauber war und dann ging es bald wieder von vorne los. Man muss den Kitten auch den Po sauber machen und sie zum Gacken motivieren. Dazu kommt, dass ich natürlich überhaupt keine Erfahrung hatte. Wie viel, wie warm, wie schnell, muss gefüttert werden? Aber die Gefahren waren mir bewusst. Wenn die Kleinen Milch einatmen, bekommen sie auch noch eine Lungenentzündung und das bei vielleicht noch nicht ganz ausgereiften Lungen.
Selina hatte in der Früh natürlich zur Arbeit müssen. Niemand bekommt frei, weil eine Katze Probleme bei der Geburt hat. Selina war in großer Sorge konnte aber nicht dabei sein. Sie wusste auch, dass jetzt ordentlich Kosten auf sie zukommen. Ich weiß Tierfreunde tun manchmal so als spiele Geld "für ihre Lieblinge"keine Rolle. Das halte ich aber für Angeberei und manchmal sogar Heuchelei und es lässt sich für mich auch nicht erklären warum dann oft so lange mit dem Tierarztbesuch gewartet wird. Ich wusste ich musste meiner Tochter sagen, dass ich ihr das Geld, falls nötig, vorstrecken werde, damit sie wenigstens diese Sorge nicht mehr hatte.
Es ist seltsam, man kommt als Frau dann in diesen Kampfmodus, man kämpft um das kleine Leben und die Hoffnungslosigkeit wird einem gar nicht bewusst. Ob es klüger gewesen wäre die Babys in Frieden sterben zu lassen und man ihnen vielleicht so sogar längeres Leiden erspart hätte, kann ich heute nicht sagen. Ich weiß nur sie waren sehr schön gezeichnet, besonders das rote Kitten und das Tigerl. Sie waren gar nicht so klein, aber vielleicht hatte ihnen die Gebärmutterentzündung der Mama auch schon zugesetzt. Ich weiß es nicht. Selina war natürlich sehr traurig und niedergeschlagen. Sie hatte sich ja schon so auf die Katzenbabys gefreut. Sie tröstete sich damit, dass es Tashina wenigstens überstanden hatte.
Tashina ist eine ganz Verschmuste und zeigt sehr entschlossen und fordernd, wenn sie gestreichelt wrden will. Während ich an dieser Seite arbeitete war ja Selina mit Michelle in Kärnten. Tashina geht ihr Frauerl ab. Ich weiß nicht wie oft Tashina kam, ihren Kopf unter meinen Arm steckte und mir klar zu vertehen gab: Schau nicht in diesen blöden Kasten, sondern kümmere dich um mich. Na was bleibt einem da schon übrig, man schiebt die Arbeit für ein paar Minuten weg.
Tashina wird weiter bei uns ein gutes und schönes Katzenleben haben. Sie kann, weil sie ja kastriert ist und sich mit beiden Katern gut versteht, einem Kater der separiert werden muss, sehr schön Gesellschaft leisten und auch einer Katze die gerade rollig ist. Nur mit ihrer Halbschwester Sora verträgt sie sich nicht so gut.
Selina liebt ihre Katze nach wie vor und noch Eines: Selina hat sich immer gesorgt wie es ihr gehen wird, wenn ihre Katze Babys hat und sie sie weggeben muss. Heute weiß Selina, dass es viel schöner ist mit einem gesunden, hübschen Kitten jemand eine Freude zu machen, als es sterben zu sehen.
Selina hat sich später Bonita- ja, man kann sagen von mir gekrallt, weil sie auch einmal Babys von einer ihrer Katzen haben will. Ich hätte ihr Bonita ja im Normalfall sonst nicht so einfach überlassen.
Tashina ist heute ganz gesund und es geht ihr gut. Sie macht Selina nach wie vor viel Freude und Tashina liebt Selina und Coonies zeigen das auch.